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2.3. Güterkonzentration, Monopolisierung und Wettbewerb

I.
II.
III.
IV.
V.

I.

[S.129] Im Zusammenhang mit der Erörterung des Themas Sicherheitsstruktur, dem gesellschaftlichen Subsystem, das der Durchsetzung als gerecht nachweisbarer Normen dienen soll, bestand die Schwierigkeit in der Vorstellung einer nicht-staatlichen Sicherheitsproduktion. Es ging von daher darum, diese Vorstellung zu erläutern, und plausibel zu machen, inwiefern es auch ohne Staat nicht nur realistischerweise zur Produktion von Sicherheit kommen würde (entgegen der Hobbesschen These vom Krieg aller gegen alle, aus dem angeblich erst ein Staat heraushelfen kann); inwiefern es darüber hinaus zu einer gegenüber dem Status quo stärker diversifizierten Angebotspalette an Sicherheitsleistungen, und vor allem: zu einer verstärkt auf Konsensus gegründeten, und von daher friedensförderlichen Produktion (-sweise) kommen würde.

Das Problem, das nun zu behandeln ist, ist umgekehrt gelagert. Die Schwierigkeit besteht nicht darin, sich ein bestimmtes Gut (Sicherheit) nicht als im Rahmen einer anarchischen Ordnung herstellbar vorstellen zu können, sondern umgekehrt darin, sich ein anderes, freilich negativ bewertetes Ereignis nur allzu gut als notwendige empirische Konsequenz des Wirkens wirtschaftlichen Handelns vorstellen zu können. Es handelt sich um das Phänomen der (relativen) Konzentration von Gütern, insbesondere von Eigentum an Produktionsmitteln. Führt nicht ein in Übereinstimmung mit dem GWAP als Grundregel stehendes System von Normen, angewendet auf empirische Personen, zwangsläufig zu immer größerer Konzentration von Vermögen? Und führt eine damit einhergehende Tendenz der Monopolisierung von Produktionsfaktoren nicht, wie die aus den Wirtschaftswissenschaften überlieferte Monopoltheorie meint nachweisen zu können, zu suboptimaler Güterversorgung, und ist nicht darum hier ein Rechtfertigungsgrund für staatliches Handeln (Anti-Monopolgesetzgebung o. ä.) gegeben?

Es soll gezeigt werden, daß sämtliche Fragen verneint werden müssen: entweder als empirisch unwahrscheinlich, wenn es um eine empirische Frage geht, oder als logisch-begrifflich falsch, wenn es sich um Fragen theoretischer Natur handelt.