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Ludwig von Mises (1881-1973)

Leidenschaftlicher Denker gegen den allmächtigen Staat - Zum 30. Todestag Ludwig von Mises
Ludwig von Mises: Konsequenter Liberalismus
Margit von Mises: Ludwig von Mises. Der Mensch und sein Werk

Margit von Mises: Ludwig von Mises. Der Mensch und sein Werk

Margit von Mises, Ehefrau von Ludwig von Mises, hat ein Buch über das Leben ihres Mannes geschrieben. Es handelt sich nicht um ein wissenschaftliches Buch, sondern um eine Beschreibung des Lebens von Ludwig von Mises aus der Sicht seiner Frau. Und dies ist eine faszinierende Sicht, die sich nicht nur dadurch offenbart, daß Margit von Mises für ihren Mann den Kosenamen “Lu” verwendet.

Was wissen wir von Ludwig von Mises als Person, über seine Vorlieben, seine Marotten, seinen Antrieb für seine Arbeit? Kurzum, was war das für ein Mensch, der als einer der wichtigsten Liberalen und Wirtschaftswissenschaftler des 20. Jahrhunderts gilt?

Einerseits jemand, der bereit war für seine Überzeugung das Äußerste zu geben. Mit der gleichen Überzeugung mit der Ludwig von Mises als überzeugter Anhänger der K.u.K.-Monarchie am ersten Weltkrieg teilnimmt, mit der gleichen Überzeugung tritt er für die Werte der individuellen Freiheit und das einzig damit zu vereinbarende Wirtschaftssystem ein: den Kapitalismus.

Dieser Mann, der bis zu seiner Übersiedlung nach Genf 1934, sein gesamtes Leben bei seiner Mutter verbracht hat, kann sich selbst kein Ei kochen. Gleichzeitig ist er einer der wichtigsten Denker seiner Zeit. Und deshalb steht er bei den Feinden der Freiheit auch ganz oben auf der Liste. Mises weiß, daß es für die Freiheit keine Kompromisse gibt. Er ist ein Verfolgter. In der Nacht nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich wird seine Wohnung als eine der ersten in Wien von den Deutschen durchsucht, geplündert und seine gesamten Unterlagen und die Bibliothek in Kisten gepackt.

Selbst dann noch, als er es geschafft hatte, unter widrigsten Umständen 1941 in die USA einzureisen, waren seine Gegner noch längst nicht verschwunden: “Seine Werke waren allen Sozialisten verhaßt: den Nationalsozialisten, den Kommunisten, den Faschisten und, wie ich später zu meinem Leidwesen erfahren sollte, auch den amerikanischen Sozialisten.”[S. 48]

Mit fast sechzig Jahren beginnt Mises mit seiner Familie in den USA noch einmal ganz von vorn. Margit von Mises beschreibt ihren Lu, wie er in seinem Privatseminar einige der fähigsten Ökonomen seiner Zeit versammelt und wie er das Wunder vollbringt, die Österreichische Schule der Nationalökonomie in den USA neu aufleben zu lassen.

Ludwig von Mises avanciert zur zentralen Figur eines Elitenetzwerks, das von Henry Hazlitt über Friedrich August von Hayek, Wilhelm Röpke, Murray Rothbard bis hin zu Israel Kirzner und George Reisman reicht. Es ist interessant zu lesen, wie sich das persönliche Beziehungsgeflecht zwischen Mises und seinen Mitstreitern auf ganz persönlicher Ebene entwickelt hat.

Daneben schildert das Buch auch die Entstehungsgeschichte und -geschichten seiner Hauptwerke, seine Motivation, aber auch seine Niederlagen und den unbändigen Willen den Feinden der Freiheit keinen Zoll breit zu weichen.

Zum Verständnis der wissenschaftlichen Leistung Ludwig von Mises’ mag dieses Buch wenig beitragen. Aber zum Verständnis eines der größten Denkers des Liberalismus und der Wirtschaftswissenschaften ist es unerläßlich.

Michael Kastner

Das Buch “”http://www.buchausgabe.de/public_products/Ludwig-von-Mises-Margit-von-Mises-195">Ludwig von Mises. Der Mensch und sein Werk" gibt es bei buchausgabe.de.