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Meinung

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Werner Ende: Das Bankensterben geht weiter [17.4.2009]
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Werner Ende: Das Bankensterben geht weiter [17.4.2009]

Unter dem Titel: US-Provinzbanken müssen reihenweise dichtmachen beschreibt wiwo.de die gegenwärtige Pleitewelle amerikanischer Banken, die sich in der Provinz ausbreitet.
So haben seit Jahresbeginn allein 23 Provinzbanken gegenüber 25 im Vorjahr dicht gemacht. Im Jahr 2007 waren es erst drei, 2006 und 2005, während des Höhepunkts des Immobilienbooms gab es überhaupt keine Bankpleiten in den USA.
Die FDIC: Federal Deposit Insurance Corporation   zu den kommenden Verlusten:„Zurzeit rechnen wir damit, dass uns Bankpleiten in den nächsten fünf Jahren rund 65 Milliarden Dollar kosten werden, sagt FDIC-Chefin Sheila Blair. Im vergangenen Jahr waren es 18 Milliarden Dollar..“
>> Dieser Sicherungsfonds wird durch staatliche Kreditlinien gestützt, getragen werden die Ausfälle im Umlageverfahren, bei dem alle Mitgliedsbanken Beiträge für den Versicherungsschutz zahlen. Ohne zusätzliche Einnahmen würde dem Sicherungsfonds in diesem Jahr allerdings mit Sicherheit das Geld ausgehen. Deshalb sind Beitragserhöhungen unvermeidlich.
FDIC-Chefin Blair sieht allerdings trotz der zunächst noch ansteigenden Zahl von Bankpleiten bereits “Funken der Hoffnung”. Auf einem Treffen des amerikanischen Bankenverbandes Anfang April sagte sie: “Ich bin vorsichtig optimistisch, dass die Branche dabei ist, wieder die Füße auf die Erde zu bekommen. Viele Banken verdienen Geld. Unsere Anstrengungen  zahlen sich aus. Aber, um ehrlich zu sein, es wird noch mehr Schmerzen geben.”  <<
Die Hypothekenkrise, die 2007 in den USA begann, sich auf England, Irland, Ungarn, Lettland und andere osteuropäische Länder ausdehnte ist weder in den Vereinigten Staaten noch in Europa ausgestanden.
Sie ist unterhält gemeinsam mit massenhaft neu gedrucktem Papiergeld und Spekulationspapieren in Form verschiedener Derivate in vielfacher Billionenhöhe diese bisher größte aller Wirtschaftskrisen, die die Welt je gesehen hat.
So sind bisher allein im Jahr 2008 Werte von mehr als 50.000 Milliarden US-$ in der Krise vernichtet worden.
Es waren fast ausnahmslos Ökonomen der Österreichischen Schule der Ökonomie  die diese Krise bereits in den Neunzigern und zu Beginn des 21. Jahrhunderts als notwendige Folge der von Ludwig von Mises entwickelten Konjunkturur- und Interventionstheorie vorhergesagt hatten.
Im deutschsprachigen Raum hat der Ökonom Roland Baader, ein Schüler des Nobelpreisträges F.A. v. Hayek mit seien populärwissenschaftlichen Büchern  große Verdienste in der Verbreitung des Wissens um die Ursachen der Krise.
Kernpunkt dieser in der Praxis immer wieder bestätigten Theorie und historisch ohne Gegenbeispiel ist, dass es zum Freien Markt keine Alternative gibt.
Jede Form von Intervention, durch Staat, Banken und mit dem Staat verbundenen Unternehmen führt zu Störungen des äußerst effektiv ablaufenden Marktgeschehens. Diese Störungen werden von den Verursachern, i.d.R ist das der Staat, durch neue Eingriffe beantwortet, da man der irrigen Meinung ist, die Marktgesetze manipulieren zu können. Jeder neue Eingriff verschlimmert die Situation. In der Verzweiflung greift der Staat schließlich zum letzten Mittel: Er verstaatlicht die Produktion und führt sie damit noch rascher in den     Untergang.
Die heutige Weltwirtschaftskrise nahm ihren Ausgangspunkt bereits Jahre vor dieser Katastrophe.
Bereits 1971 hat die US-Regierung unter Nixon aus der zumindest teilweise mit Gold hinterlegten defacto Weltwährung, dem US-Dollar wertloses Papier gemacht und damit gleichzeitig fast alle anderen Währungen mit entwertet, da sie sich auf das US-Geld bezogen und heute noch beziehen.
Über Ihre Zentralbanken konnten die Staaten, allen voran die USA unbegrenzt Geld, das tatsächlich Falschgeld ist, in den Markt Pumpen.
Damit wurden Fehlinvestitionen in Billionenhöhe getätigt. Ein Boom jagte den nächsten. Notwendige Markbereinigungen wurden durch Falschgeld-Kredite immer wieder hinausgeschoben.
Von 2002 bis 2007 entstand dann eine riesige Immobilienblase, da die Banken mit dem billigen Papiergeld der Zentralbanken den Kunden Immobilienkredite ohne Prüfung der Bonität hinterherwarfen.
Der Wahnsinn der Geldproduzenten förderte den Leichtsinn der Hypothekenbesitzer, die ihren irrwitzigen Konsum mit neuen Krediten auf scheinbare Wertsteigerungen ihrer Immobilien weiter ausdehnten.
Begleitet wurde dieses werden in Amerika noch in Europa neue „Hypothekenspiel“ von den Zockerspielen der Banken auf beiden Kontinenten – die Chinesen und Inder waren davon so gut wie nicht betroffen.
Während man früher Futures, Puts, Calls und andere Derivate zum Absichern von Warentermingeschäften und Handelsrisiken einsetzte, verkamen diese nun zu reinen Roulettespielen.
Es winkten jetzt statt Gewinnen von 10 – 20 %, tausendfache Steigerungen der Einsetze und man verdrängte die Tatsache, dass die Verluste ebenso hoch sein konnten.
Es bestehen derzeit weltweit Kontrakte in unvorstellbarer vielfacher Billionenhöhe.
Das Platzen dieser Verträge würde die Finanzkraft auch der größten Staaten, wie der USA übersteigen.

Nicht nur kleinere Staaten, wie England und Österreich sind akut bedroht, sondern auch die Wirtschaftsmacht Nr. 1, die USA, die sich derzeit im wirtschaftlichen Sturzflug befindet.
Es sind die weltweite Expansion des Papiergelds und die riesigen Derivatblasen, die diese Krise noch verheerender machen als diejenige von 1929.
Sie wird lange dauern, Staaten verschwinden lassen – die USA und die EU werden sich wie die Sowjetunion auflösen, und auf allen bewohnten Kontinenten Werte in beispiellosem Umfang vernichten.
Die Hoffnung bleibt, dass neue, solide Währungen auf privater Grundlage entstehen.
Einer digitalen Goldwährung, wie dem Gold-Dinar der Emirate und Malaysias, dem mexikanischen Silberpeso und vergleichbaren Währungen eröffnen sich schon mittelfristig gute Perspektiven.
Sparern, die auf Gold und Silber setzen und nicht damit spekulieren gebe ich die größte Chance gut durch diese Zeiten zu kommen.

 


 

Fußnoten:

  1. FDIC: Federal deposit insurance protects the first $100000 of deposits that are payable in the United States.
  2. http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/us-provinzbanken-muessen-reihenweise-dichtmachen-394106/
  3. Österreichische Schule der Ökonomie:
    Eine ökonomische Schule, die auf Ableitungen aus dem Wesen menschlichen Handelns beruht und dabei besonders die subjektive Natur des Werts betont (→ Subjektive Wertlehre). Namhafte Vertreter waren Menger, Wieser, Böhm-Bawerk, Mises, Hayek und Rothbard. Bekannte lebende Lehrer dieser Schule sind Kirzner, Hoppe, Hülsmann, Salerno und de Soto.
  4. Baader, Roland: Geld, Gold und Gottspieler: Am Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise (Resch, Gräfelfing, Nov 2005) ISBN 9783935197427

    • Baader, Roland: Das Kapital am Pranger, Ein Kompass durch den politischen Begriffsnebel (Resch, Gräfelfing, Okt. 2005) ISBN 9783935197458
    • Baader, Roland: Der papierne Selbstmord Für eine Rettung des Weltfinanzsystems ist es vermutlich schon zu spät (Eigentümlich frei Nr. 80)

Literatur

  • Baader, Roland, Geld, Gold und Gottspieler: Am Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise(Resch, Gräfelfing, Nov 2005)  ISBN 9783935197427
  • Baader, Roland, Das Kapital am Pranger, Ein Kompass durch den politischen Begriffsnebel(Resch, Gräfelfing, Okt. 2005) ISBN 9783935197458
  • Griffin, Eward G., Die Kreatur von Jekyll Island:Die US-NotenBank Federal Reserve – Das schrecklichste Ungeheuer, das die internationale Hochfinanz je schuf (Kopp Verlag Rottenburg, Broschiert, 672, 1. Auflage,08/2006) ISBN-10: 3938516283
  • Greenspan, Alan, Gold und wirtschaftliche Freiheit (The Objectivist, Juli 1966; Deutsche Übersetzung von Reinhard Deutsch, bearbeitet von Gerhard Grasruck; PDF-Version: www.mises.de])
  • Hazlitt, Henry, Economics in One Lesson: The Shortest and Surest Way to Understand Basic Economics (Three Rivers Press,Dec 1988) ISBN 9780517548233
  • Hoppe, Hans Hermann, The Misesian Case against Keynes (mises.org, Daily Article by 30.01.2009)
  • Hülsmann, Jörg Guido Ethik der Geldproduktion. (Manuscriptum, September 2007) ISBN-13: 978-3937801193
  • Leuschel, Roland, Vogt, Claus, Das Greenspan Dossier (Kopp-Verlag, 433 Seiten, 2006) ISBN 9783898791847
  • Lips, Ferdinand, Die Goldverschwörung (Kopp-Verlag, 2006) ISBN 3-930219-54-9.
  • Mises, Ludwig von, Nationalökonomie (Genf, Editions Union, 1940. Unveränd. Nachdruck: Philosophia Verlag)
  • Murphy, Robert P., Evidence that the Fed Caused the Housing Boom   (Daily Article by Posted on 12/15/2008)
  •  Robbins,Lionel, The Great Depression (BOOKS FOR LIBRARIES PRESs FREEPORT, NEW YORK, First Published 1934 Reprinted 1971)
  • Rothbard, Murray N.,; Hülsmann, Carsten Hülsmann,;Guid; Stiebler, ReinhardDas Schein-Geld-System: Wie der Staat unser Geld zerstört (Resch, Gräfelfing,Taschenbuch – 1. Dezember 2005)
  • Rothbard, Murray N. Did Capitalism Cause the Great Depression? (mises.org, Daily Article 7.3.2008, PDF)
  • Rozeff, Michel F., How to Bankrupt a Nation (Oct. 2008. lewrockwell.com)