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Meinung

Werner Ende: Die Falschgeldbombe [20.4.2009]
Werner Ende: Das Bankensterben geht weiter [17.4.2009]
Warum wählen Menschen Kommunisten? (13.06.2005)
Abgeordneten-Nebentätigkeit (06.02.2005)
Rauchfreies Deutschland (30.01.2005)

Werner Ende: Die Falschgeldbombe [20.4.2009]

Unter
dem Titel die Geldbombe erschien in Heft 3 des Managermagazins ein Artikel der
sich mit der kommenden Hyperinflation beschäftigt.

Der
Autor, Henrik Müller beschreibt korrekt historische Fakten:

„Bilder, die das große
nationalökonomische Trauma der Deutschen für Generationen im Bewusstsein
speichern: Inflation. Zweimal binnen drei Jahrzehnten – 1923 und 1948 -
verloren die Bürger ihre Geldvermögen, brach die monetäre Ordnung zusammen,
musste ein überschuldeter Staat seinen Offenbarungseid leisten.“

Er warnt vor der sicher kommenden Hyperinflation und einem Zusammenbruch der Gesellschaftsordnung:

>>
“Angesichts der derzeitigen und noch kommenden wirtschaftlichen und
finanziellen Probleme” und angesichts all des Geldes, das Notenbanken und
Regierungen derzeit in die Wirtschaft pumpten, sollten die Bürger das Risiko
einer Hyperinflation “nicht ignorieren”, sondern sich darauf
vorbereiten, meint Fels.

Hyperinflation -
das bedeutet Geldentwertungsraten von 50 Prozent und mehr, pro Monat. Zahlen,
die an 1922/1923 erinnern, als die Reichsmark monatlich 322 Prozent an
Kaufkraft verlor. 133 Druckereien, 30 Papierfabriken und 29
Druckplattenfabriken waren damals damit beschäftigt, substanzlose Papierlappen
herzustellen – 10 Milliarden Scheine im Nennwert von sagenhaften 400 Trillionen
Mark binnen eines Jahres.

Die Folgen der
Geldentwertung waren desaströs. “Deutschland”, so der
Princeton-Historiker Harold James, “versank in Anarchie.” In
Verteilungskämpfen und Gewalt und später in Radikalisierung und NS-Diktatur.
<<

Wenn er
allerdings ausgerechnet  John
Maynard Keynes zitiert:

>> “Es gibt kein subtileres und besseres Mittel zum
Sturz der bestehenden Gesellschaftsordnung als die Ruinierung der
Währung”, hatte John Maynard Keynes, der große Ökonom der
Weltwirtschaftskrise, gewarnt. Und wie so häufig recht behalten. <<

dann hat weist er sich als typischer Mainstream Journalist aus,
dem die Ursachen der heutigen Weltwirtschaftskrise – siehe hierzu meinen
Artikel „Das Bankensterben geht weiter“ – unklar sind.

Müller spricht von zuviel Geld, das in die Wirtschaft gepumpt
wird. Tatsächlich handelt es sich um ungedecktes Geld, um Fiat Money, also im
Klartext Falschgeld.

Die Milliarden- und Billionenbeträge, die bisher von den
Zentralbanken im Auftrag der Staaten 
      auf
den Markt geworfen wurden sind aus „Reiner Luft“ entstanden.

Geld, die Universalware, das globale Tauschmittel hat immer
einen eigenen Wert, der unabhängig ist von seiner besonderen Funktion als
Tausch-, Kredit- und Sparmittel.

Echtes Geld ist immer nötig, um neue und solide Investitionen zu
tätigen, um  notwendige Kredite
aufzunehmen und sie auch wieder ordentlich zurückzuzahlen. Nur so kann sich die
Marktwirtschaft krisensicher weiterentwickeln.

Seit dem Jahr 1971, als die Nixon-Administration sich weigerte,
US-Dollar Guthaben ausländischer Regierungen in Gold auszuzahlen sind all
Währungen, die  an den Dollar
gebunden sind ungedeckt. Seitdem gibt es am Weltfinanzmarkt defacto nur noch
ungedeckte Schecks.

Während sich die Weltwarenproduktion seitdem um grob das
Vierfache vermehrt hat, ist das Falschgeldvolumen um das Vierzigfache
angewachsen.

Mit großer Verzögerung – die jetzige globale Finanzkrise wäre
schon vor 25 Jahren fällig gewesen, wurde aber durch die Öffnung der riesigen
Ost- und Fernostmärkte hinausgezögert – ergoss sich die Falschgeldflut in die
Kreditwirtschaft und förderte im Produktions- und Immobiliensektor gigantische
Fehlallokationen.

Ungebremst durch die natürliche Knappheit echten Geldes, sprich
Gold- oder Silbergeldes, investierten Unternehmer weltweit  in Produktionsstätten und Immobilien.

Die künstlich angeheizte Konjunktur wuchs sich zu einer
gigantischen Blase von Scheinvermögen aus, die dann mit der Immobilienkrise in
den USA im Herbst 2007 implodierte und sich 2008/2009 zur größten aller
bisherigen Wirtschaftskrisen entwickelte. Allein 2008 wurden allein 50
Billionen (50.000 Milliarden!) US-Dollar an Werten weltweit vernichtet. Und der
Finanz-tsunami geht weiter, denn Großbanken wie JPMorgan Chase, UBS und
Deutsche Bank halten einen Großteil der durch Derivatzockerei drohende Verluste
in Billionenhöhe unter Verschluss.

Staaten
wie Großbritannien, Irland und Österreich stehen ebenso am Rande des Abgrunds,
da sie die immensen Ausfälle ihrer Hypothekenbanken aus dem seit 2008
zusammenbrechenden Immobiliengeschäft unmöglich kompensieren können.

Innerhalb
der EU sind ebenso bedroht: Griechenland1, Spanien2,
Ungarn, Lettland und Italien. Eine Insolvenz Englands oder Italiens käme einem
Erdrutsch gleich, der die Europäische Union bis in die Grundfesten erschüttern
und den Euro zerstören würde.

Man
sollte sich hüten, die folgende Aussage der Rating-Agentur S&P
ernstzunehmen: >> Die derzeitige Renditedifferenzen
bei Staatsanleihen aus der Eurozone sind nach Einschätzung der Ratingagentur
Standard & Poor’s übertrieben. “Der deutliche Anstieg der
Renditeaufschläge für griechische, italienische, spanische oder irische
Staatsanleihen wird voraussichtlich nicht längerfristig anhalten und ist nicht
durch die Ratings gerechtfertigt” <<

Die wirtschaftlich desaströse Lage der erwähnten Länder kann gar
nicht  kritisch genug gesehen
werden und die Wirtschaftsmacht Nr. 1 in Europa, Deutschland, das sich
ebenfalls in einer handfesten Rezession befindet, wäre auch nicht in der Lage
rettend einzuspringen, wenn die Deutsche Bank vor einer möglichen Insolvenz
gerettet werden sollte.

Walter K. Eichelburg schreibt aktuell unter dem Titel: „Ist
doch alles wieder in Ordnung:“

Neue
Pleiteländer: Argentinien, Mexiko, Ukraine etc.

Zusammenbruch
des Tourismus in Spanien –

nach
der Bauindustrie Realer Staatsbankrott in Irland – Staat muss massiv
sparen Deutschland „offiziell“ in der Depression – 11,5%
Wirtschaftseinbruch

Überall:
statt Kurzarbeit jetzt Massenentlassungen

 Die Ursache dieser unaufhaltsamen Entwicklung ist in allen Ländern
die gleiche.

Im Streben nach der totalen Kontrolle der Regierten haben die Staaten
weltweit nationale Geldmonopole aufgebaut und mit Hilfe der Zentralbanken
soviel Falschgeld in den Markt, insbesondere in die Kreditwirtschaft gepumpt,
dass diesem jetzt die Luft ausgeht.

Nach einer Pseudoboomphase in der den Kunden Darlehen nur so
nachgeworfen wurden, ist die Phase der extremen Kreditverknappung durch die nun
vorsichtig gewordenen Banken eingetreten. Millionen von Schuldner konnten ihre
Kredite nicht mehr bedienen, verloren Ihre Immobilien, ihre Investitionen in
Anlagen aller Art, von der Aktie, über Fonds bis hin zu den fatalen Derivaten,
die durch ihre Hebelwirkung3
riesige Löcher insbesondere bei den Großbanken reissen.

Konsumenten, Kleinanleger und auch Institutionelle Anleger wie die
Zentralbanken Indiens und Chinas haben die Antwort gefunden:

Sie kaufen Geld, richtiges Geld, sprich Gold in grossen Mengen ein.

Für die viele von Ihnen ist sparen angesagt, und Gold und Silber sind
von jeher die besten „Spargroschen“.

Wenn nach dem Zimbabwe-Dollar auch der US-Dollar und der Euro in
Rauch aufgehen, werden sie zu den wenigen Millionen unter Milliarden gehören,
die nicht alles verloren haben.

Für Gold und Silber wird diese Minderheit der Vernünftigen immer
einen realen Gegenwert an lebensnotwendigen Waren bekommen.

Werner Ende ist Autor des gerade erschienen Buches: “Was Sie
schon immer über Wirtschaft (nicht?) wissen sollten” (zu beziehen über
>>buchausgabe.de/mises.de<<)

Hyperinflationen weltweit  Quelle
Wikipedia


Es gibt
verschiedene geschichtliche Episoden von Hyperinflationen mit monatlichen
Inflationsraten von über 50 Prozent. Beispiele sind






Zeitraum Land/Anmerkungen
frühe 1920er Weimarer Republik (Deutschland), maximale monatliche
Inflationsrate von 32.400 % (Vervierfachung der Preise pro Woche)
– siehe Deutsche Inflation 1914 bis 1923
1922 Sowjetunion/RSFSR
(Russland), absichtlich herbeigeführt (Siehe auch 2)
1921–1923 Österreich
1921–1924 Ungarn
1921–1924 Polen
1943/44 Griechenland
mit einer maximalen monatlichen Rate von 8,55 Milliarden Prozent
1945/46 Ungarn
mit einer maximalen monatlichen Rate von 41,9 Billiarden Prozent
(Verdreifachung der Preise pro Tag) – siehe auch Pengő
1949/1950 Volksrepublik China3
1985 Bolivien4
1988 Nicaragua5
1989 Polen6
1989/1990 Brasilien7
1989/1990 Argentinien8
1990 Peru9
frühe 1990er Bosnien und Herzegowina und Jugoslawien10
1990–1994 Zaire11
1992 Russland12
1992–1994 Georgien
(siehe Wirtschaft Georgiens)
1994, 1996/1997 Angola13
seit 2007 Simbabwe

276 bis 334

Weströmisches Reich

1166

Kaiserreich China14

1719–1720

Frankreich15

1789–1796

Frankreich

1861–1865

USA, vor allem Südstaaten16

 






1
Herabsetzungen der Debt-Ratings für den EUR:
Sowohl Griechenland als auch Spanien waren die Haupt-Schuldigen, da ihre
Ratings von Standard & Poor (S&P) herabgesetzt wurden.

2
ebenda

3
Derivate ermöglichen Gewinne bis zum mehrtausendfachen des Einsatzes und ebenso
grosse Verluste