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1920-1929

Wilhelm Rosenbergs politische Wirksamkeit (1923)
Das österreichische Problem (1923)
Das österreichische Währungsproblem vor dreissig Jahren und Heute (1922)
Inflation und Geldknappheit (1922)
Rezension: William F. Spalding, Eastern Exchange, Currency and Finance. (1922)

Rezension: William F. Spalding, Eastern Exchange, Currency and Finance. (1922)

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Quelle: Zeitschrift für Volkswirtschaft und Sozialpolitik, 1922, 3 1-3, S. 169-70

William F. Spalding, Eastern Exchange, Currency and Finance. Third Edition, London 1920, Sir Isaac Pitman and Sons, Ltd. 8°. XVI + 411 S.

In der deutschen Währungsliteratur der letzten 15 Jahre ist das völlige Mißverstehen des Wesens und der Wirkungen des Gold Exchange Standard bemerkenswert. Knapp hat in seinem die deutsche Erörterung geldtheoretischer Dinge beherrschenden Werk nicht nur eine unhaltbare Auffassung der von der österreichisch-ungarischen Bank seit Anfang des Jahrhunderts befolgten Devisenpolitik vorgetragen. Er hat auch – und darin sind ihm wie in vielem anderen seine Jünger ganz kritiklos gefolgt – vollkommen übersehen, daß diese Goldkernwährungspolitik im Grunde nichts anderes ist als die Politik des Gold Exchange Standard, die in vielen Staaten, vor allem aber in Britisch-Indien befolgt wurde, und daß diese Politik dort bewußt an die Vorschläge anknüpft, die Ricardo 1816 in seiner Schrift Proposals for an Economical and Secure Currency gemacht hatte. Das eingehende Studium der Währungsverhältnisse des Ostens muß daher jedem Deutschen empfohlen werden. Da muß das vorliegende Werk als hochwillkommen erscheinen, besonders, weil es die Darstellung der Entwicklung im Kriege und in den ersten zwei Jahren nach dem Kriege bringt, die sonst nur schwer zugänglich ist. Doch Spalding bietet nicht nur eine Darstellung der Währungsverhältnisse Indiens, Chinas, Japans und der übrigen Staatsgebiete Asiens. Sein Werk enthält über die Aufgabe, die es sich im Titel stellt, weit hinausgehend, auch noch eine Reihe von Ausführungen über Handelsorganisation und Zollwesen jener Länder, die es zu einem brauchbaren Handbuch für jedermann machen, der sich mit den wirtschaftlichen Verhältnissen Asiens bekanntmachen will. Nicht nur der Nationalökonom, auch der praktische Kaufmann wird es mit großem Nutzen lesen. Die glänzende Aufnahme, die es in England gefunden hat, zeigt, daß seine Vorzüge gebührende Beachtung finden. Möge es auch bei uns viele Leser finden.
Wien. Ludwig Mises.